Manga ABC
Das Knaur-Manga ABC!
Anime: Anime ist eine Abkürzung des englischen Begriffs animation und bezieht sich auf in Japan produzierte Zeichentrickfilme. In Japan selbst werden alle Zeichentrickfilme Anime genannt.
Bishoujo-Manga: Bishoujo bedeutet übersetzt „schönes Mädchen“. Die Hauptfiguren in diesen Manga sind meistens romantisch und verträumt, aber auch mutig und kämpferisch.
Bishounen-Manga: Bishounen ist das Gegenstück zu Bishoujo und bedeutet übersetzt „schöner Junge“. Solche Figuren kommen überwiegend in Manga vor, die von gleichgeschlechtlicher Liebe zwischen Männern handeln (so genannten Yaoi-Manga).
Chibi-Manga: Dieser Ausdruck wird für Manga mit niedlichen und kindlich wirkenden Charakteren benutzt. Chibi (japanisch für „klein“) haben meistens ein ausgeprägtes Kindchenschema mit großen Kulleraugen und einer ausgeprägten Mimik. Sie werden auch häufig als Maskottchen verwendet.
Comic Market: Der Comic Market (kurz „Comiket“), der zwei Mal pro Jahr in Tokio stattfindet, ist die größte Comic-Verkaufsmesse Japans. Dort werden privat gezeichnete Manga (so genannte Doujinshi) ausgestellt und verkauft.
Cosplay: Bedeutet, sich als Manga- oder Anime-Figur zu kostümieren, sich zu treffen und einander kennen zu lernen. Der Begriff leitet sich vom englischen Ausdruck costume play ab. Mittlerweile gibt es auf jeder größeren Manga- und Anime-Veranstaltung Cosplay-Events, auf denen sich verkleidete Fans und solche, die gerne Cosplayer fotografieren, treffen.
Doujinshi: Doujinshi sind von Fans gezeichnete und privat veröffentlichte Manga. Sie bieten unbekannten Mangaka gute Chancen, bekannt zu werden. Die Karriere vieler mittlerweile sehr bekannter Mangaka begann mit dem Gewinn eines Dojinshi-Wettbewerbs.
Hentai-Manga: Diese Manga haben eine erwachsene Zielgruppe und eindeutige sexuelle Inhalte.
Komikku: Japanische Umschreibung des englischen Wortes „Comic“. In Japan werden die Begriffe „Manga“ und „Komikku“ gleichwertig für alle Arten von Manga und Comics verwendet.
Manga: Bedeutet übersetzt etwa „zwangloses Bild“ und steht für japanische Bildergeschichten, Comic Strips, Karikaturen und Zeichentrickfilme. In Japan wird Manga gleichwertig mit „Komikku“ für alle Arten von Comics verwendet, im Westen versteht man unter Manga nur japanische Comics. Als Abgrenzung zu Manga werden südkoreanische Comics Manhwa und chinesische Comics Manhua genannt.
Mangaka: Bedeutet übersetzt „Manga-Zeichner“ und ist in Japan eine eigene Berufsgruppe. Um ein Mangaka zu werden, muss man z. B. einen Zeichenwettbewerb gewinnen oder sich erfolgreich bei einem Verlag bewerben. Berühmte japanische Mangaka sind zum Beispiel Gosho Aoyama, CLAMP oder Rumiko Takahashi.
Mangazasshi: So werden in Japan Manga-Magazine genannt, die wöchentlich, zweiwöchentlich oder monatlich erscheinen. Wegen ihrer Dicke haben sie auch den Spitznamen „Telefonbücher“. Mangazasshi haben eine schlechte Druck- und Papierqualität und werden üblicherweise nach dem Lesen weggeworfen. Die meisten Manga-Serien werden zuerst als Fortsetzungskapitel in Mangazasshi veröffentlicht, diese Kapitel werden später auch zu Sammelbänden (so genannten Tankoubon) zusammengefasst.
Magical Girl: Diese Art von Geschichten ist im deutschsprachigen Raum vor Allem durch Serien wie „Sailor Moon“ und „Wedding Peach“ bekannt geworden. In diesen Manga werden Mädchen durch Magie aus ihrem Alltag gerissen und müssen zu Kämpferinnen gegen das Böse werden.
Manhwa: Manhwa sind Comics aus Südkorea. Im Gegensatz zu japanischen Manga sind sie in westlicher Leserichtung gehalten, werden also „normal“ von links nach rechts gelesen. Wie bei Manga gibt es auch hier unterschiedliche Genres: Sunjeong-Manhwa sind für Mädchen, Sonyeon-Manhwa richten sich an Jungen und Seongin-Manhwa sind für Erwachsene.
Otaku: Ursprünglich war dieses Wort in Japan eine abfällige Bemerkung gegenüber fanatischen Fans, die sich so sehr ihrem Hobby widmen, dass sie sich kaum noch in der Realität zurechtfinden. Im Westen hat der Begrif jedoch eine positive Wandlung durchgemacht und bezeichnet hier einfach nur noch Manga- und Anime-Fans.
Shoujo-Manga: Diese Manga sind speziell für heranwachsende Mädchen gezeichnet. Es geht um die erste Liebe, den ersten Liebeskummer und schöne Jungen. Es kommen viele Blütenblätter und Blumenranken vor, und mit Rüschen ausstaffierte Mädchen haben übergroße, feuchte Augen, in denen sich alle Gefühle der Welt widerzuspiegeln scheinen.
Shounen-Manga: Diese Serien sind die Gegenstücke zu Shoujo-Manga und richten sich an heranwachsende Jungen. Ihr Schwerpunkt liegt auf Action und Kampf, oft gegen Monster oder dunkle Mächte. Die Jungen werden häufig von ganz normalen Kindern zu Superhelden, die ihre Freunde oder sogar die ganze Welt mit ihren Superkräften retten müssen.
Shounen-Ai-Manga: Der Begriff „Shounen Ai“ („Jungenliebe“) ist ein veralteter japanischer Ausdruck für Manga mit homosexuellen Themen, der außerhalb Japans von Fans nach wie vor verwendet wird. Shounen-Ai-Manga haben im Gegensatz zu Yaoi-Manga keinen oder nur einen angedeuteten sexuellen Inhalt und werden überwiegend von Frauen gezeichnet, auch die Zielgruppe besteht hauptsächlich aus Mädchen und Frauen. In Japan selbst werden solche Serien zusammen mit Yaoi-Manga unter dem Begriff „Boys’ Love“ oder kurz „BL“ zusammengefasst.
Tankoubon: Damit werden Sammelbände bezeichnet, in denen die als Fortsetzungen in Manga-Magazinen erschienenen Einzelkapitel zusammengefasst werden. Im Gegensatz zu den billig produzierten Mangazasshi sind Tankoubon zum Sammeln und Aufbewahren gedacht und haben eine hohe Druckqualität. Oft gibt es von Tankoubon zusätzlich auch limitierte Sonderauflagen, denen Figuren oder Merchandising-Artikel aus der jeweiligen Serie beiliegen.
Toilettenpapiervergleich: Ein japanischer Reporter machte einmal in einem Zeitungsartikel eine satirische Bemerkung, dass in Japan mehr Papier für Comics verbraucht würde als für Toilettenpapier. Diese Bemerkung wurde in den 80er-Jahren von einem englischen Autor aufgegriffen und weiterverbreitet. Wirklich fundiert ist dieser unsinnige Vergleich nicht, jedoch findet er sich im deutschsprachigen Raum häufig in Artikeln über Manga wieder.
Yaoi-Manga: Der Begriff „Yaoi“ wird nur noch außerhalb Japans verwendet, Fans bezeichnen damit Manga mit homosexuellen Themen und deutlichem sexuellen Inhalt. Yaoi-Manga werden überwiegend von Frauen gezeichnet, auch die Zielgruppe besteht hauptsächlich aus Mädchen und Frauen. In Japan selbst werden solche Serien zusammen mit Shounen-Ai-Manga unter dem Begriff „Boys’ Love“ oder kurz „BL“ zusammengefasst.
Der Begriff „Yaoi“ wurde in Japan 1979 von einer Gruppe von Doujinshi-Zeichnerinnen aus Kanazawa um Yasuko Sakata und Rinko Hatsu als Titel für eine Sammlung leicht erotischer Kurzgeschichten geprägt. „Yaoi“ ist eine Abkürzung aus den Begriffen „yamanashi, ochinashi, iminashi“ („ohne Höhepunkt, ohne Inhalt, ohne Sinn“) und stellt eine Parodie auf die traditionelle japanische Erzählstruktur „ki, sho, ten, ketsu“ (Einleitung, Entwicklung, Überleitung und Schluss) dar, die sich aus der chinesischen Dichtkunst ableitet.
Yonkoma-Manga: Manga-Kurzgeschichten aus vier Bildern, die den amerikanischen Comic Strips entsprechen. Sie werden in japanischen Tageszeitungen abgedruckt, sind aber auch oft lustige Bonusgeschichten in Manga-Serien.